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Allgemeines zur Person und Berufsausübung

Interview

Wer ist Architekt Hans-Peter Huber?

Geboren 1943, aufgewachsen in Grenchen mit 2 Geschwistern, Primar und Bezirksschule, Hochbauzeichner-Lehre bei Ochsenbein & Weibel in Luterbach.
Architekturstudium am Abendtechnikum (heute Ingenieurschule) Bern nebst der praktischen Berufsausübung in einem Architekturbüro als Bauzeichner und Bauführer.
Selbständig seit 1971.

Warum sind deine Bauten nicht in einheitlichem Stil?

Es ist wahr, man kann es deutlich in der Überbauung Grünweg/Pappelweg in Lyss erkennen. Ich bin keinem Stil verpflichtet. Man baut meistens nur einmal ein Haus für sich und träumt vielleicht schon einige Jahre davon. Soll ich nun meinen Geschmack einem Bauherrn/einer Bauherrin aufzwingen? Er/sie muss im Haus leben. Es muss seinen/ihren Bedürfnissen und Schönheitsidealen entsprechen. Ich betrachte mich gewissermassen als Geburtshelfer. Ich hole Träume in die Alltagswelt und sorge dafür, dass sie finanziell und von der Bausubstanz her keine Alpträume werden.

Was verstehst du unter billig bauen?

Ich baue nicht billig, sondern günstig! Das ist ein wesentlicher Unterschied.

Ich respektiere die finanziellen Möglichkeiten der Bauherrschaft und mache daraus das Beste. Wenn man an der Qualität des Materials spart, wird das Haus unter Umständen im Unterhalt teuer und alles Flickwerk hilft nicht zu besserer Bausubstanz.
An der Isolation gespart ist teuer gebaut. Ich verwende gerne haltbare Materialien wie beispielsweise Zweischalen-Backsteinmauerwerk für Fassaden und Pelichrom für Verkleidungen oder Gestaltungselemente. Ich empfehle Fenster, die nicht alle 4 bis 5 Jahre neu gestrichen werden müssen. Bei der Wahl von Unternehmern bin ich der Bauherrschaft behilflich und schlage ihr die vor, die aus meiner Erfahrung solide Arbeit leisten. Zudem bin ich jeden Tag mindestens einmal auf der Baustelle um die Arbeiten zu überwachen. Rabatte fliessen nicht in meine Tasche, sondern kommen vollumfänglich der Bauherrschaft zugute.
Sparen, wenn es nicht anders geht, kann man bei allem, was man in einigen Jahren problemlos auswechseln oder ergänzen kann wie Apparate, Wandschränke oder der Ausbau von Reserveräumen im Keller- oder Dachgeschoss. Das wird zwar auch nicht billiger, beugt jedoch einer Schuldenwirtschaft vor. Geschmack ändert sich oft mit den Jahren. Man leistet sich das Teurere dann eben nach 10 Jahren. Sparen an der Substanz eines Hauses lohnt sich nie. Eigenleistungen sind auch ein Weg, den manche Bauherrschaft wählen kann. Sie muss in diesem Fall immer die Rechnung machen, ob mit möglichen bezahlten Überstunden in ihrem Beruf die Arbeit gelernter Handwerker nicht zweckmässiger finanziert wird.
Ich benutze ein Architekturprogramm und kann jederzeit während der Bauzeit feststellen, ob die vorgegebenen Finanzpositionen eingehalten oder überzogen werden.

Baust du auch zu Festpreisen?

Wenn das die Bauherrschaft ruhiger schlafen lässt.... Man wird vorher detailliert bestimmen, was man sich wünscht. Mit dem Architekturprogramm kann der Wunsch nach einem Pauschalarrangement erfüllt werden. Aenderungen sind beschränkt möglich oder kosten mehr. Das würde jeweils schriftlich vereinbart. Jeder Handwerker muss die Arbeit ebenfalls im Pauschalauftrag ausführen und wird nicht gratis von seinen Vorgaben abweichen. Pauschalarrangements sind bei einem verantwortungsvollen Architekten kein besonderer Vorteil, können jedoch zur Beruhigung dienen. Es hat auch nicht jedermann Freude daran, andauernd etwas entscheiden zu müssen (dürfen).

Was hältst du von Baubiologie?

Biologisch bauen?
Das heisst für mich, möglichst natürliche Materialien verwenden und grösstmögliche Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Es hängt davon ab, was der Bauherr dafür bezahlen will. Ich kann so biologisch bauen, wie der Bauherr das wünscht. Wo es sinnvoll ist, schlage ich Naturmaterialien vor. Ich neige zu keinen Extremen. Gifte sind zu vermeiden, so weit die heutigen Materialien giftfrei erhältlich sind. Der Rest liegt in der Verantwortung der Bauherrschaft. Ich mache Vorschläge - sie entscheidet.

Und Energie?

Ich stehe Oelheizungen in der heutigen Zeit skeptisch gegenüber. Wenn es irgendwie zu machen ist, finde ich Solartechnik sinnvoll.
Luft/Wasser-Wärmepumpe und Sonnenkollektoren für Heizung und Warmwasseraufbereitung sind bereits sehr leistungsfähig. Eine sehr gute Isolation der Gebäudehülle und Fenster mit tiefem k-Wert sind selbstverständlich. Ich achte auch auf die Lage der Räume nach Licht und Sonneneinstrahlung. Das heutige Energiegesetz verpflichtet alle Bauwilligen die Gebäudehülle optimal zu dämmen. Dank entsprechender Ausbildungskurse bin ich in der Lage, die Bauherrschaft diesbezüglich zu beraten. Als Energiekontrolleur einer Gemeinde bin ich auch geübt, auf die sorgfältige Verlegung der Dämmung auf dem Bau zu achten.

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